- Monarchianismus
- Monarchianịsmusder, -, ursprünglich ein in der hellenistischen Philosophie wurzelnder Terminus für das eine göttliche Prinzip; in der Geschichte der christlichen Theologie im weiteren Sinn alle Bestrebungen frühchristlicher Theologen, im Bekenntnis zur Gottheit Jesu Christi den Gedanken der Einheit (»Monotheismus«) und Alleinherrschaft (griechisch »monarchia«) Gottes zu bewahren. Im engeren Sinn bezeichnet Monarchianismus die theologischen Auffassungen der Monarchianer im 2. und 3. Jahrhundert, die sich bemühten, das Verhältnis von monotheistischer Einheit Gottes und Eigentümlichkeit der drei göttlichen Personen (Gottvater, Sohn, Geist) innerhalb der Trinität zugunsten der göttlichen Einheit zu entscheiden. Ihre Christologie weist zwei Grundformen auf: Der dynamische Monarchianismus lehrt - ähnlich wie der Adoptianismus -, der Mensch Jesus sei (nur) von der Kraft (griechisch »dynamis«) des Vaters erfüllt gewesen, aus der er seine Göttlichkeit bezogen habe (Paulus von Samosata); der modalistische Monarchianismus (Modalismus), dass die drei göttlichen Personen nur »für uns« als verschieden erscheinen, »an sich« aber nur unterschiedliche Benennungen und Erscheinungsformen (lateinisch »modi«) des einen Gottes seien (Nöet, um 200; Sabellius). Es gab auch die Auffassung, dass es der Vater war, der geboren wurde und am Kreuz gelitten hat (Praxeas, um 200), weswegen Gegner die Monarchianer als Patripassianer bezeichnen konnten.
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Mo|nar|chi|a|nịs|mus, der; - (hist.): altkirchliche Lehre, die die Einheit Gottes vertritt u. Christus als vergöttlichten Menschen od. als bloße Erscheinungsform Gottes ansieht.
Universal-Lexikon. 2012.